Blutwerte checken lassen – großes und kleines Blutbild

Kleines und Großes Blutbild

In der Patientensprache bedeutet kleines Blutbild meist, dass der Arzt nur mal auf bestimmte Blutwerte schauen möchte, ob z. B. der Eisenwert in Ordnung ist, ein großes Blutbild hingegen soll meist heißen: „Bitte, lieber Doktor, schau mal nach was ich vielleicht so haben könnte? – Und wenn es geht, finde nichts Schlimmes…“:

Unter den Medizinern und auch in der Laboranalytik bedeuten beide Dinge in Bezug auf Blutwerte aber etwas anderes. Hier eine kurze Erklärung welche Analysen der jeweiligen Blutwerte bei welcher Untersuchung enthalten sind
Kleines Blutbild:

 Hämoglobin
 Erythrozyten
 Leukozyten
 Thrombozyten
 MCV
 MCHC
 Hämatokrit

Großes Blutbild

 zusätzlich zu den oben genannten Werten kommen noch:
 Lymphozyten
 neutrophile Granulozyten
 basophile Granulozyten
 eosinophilen Granulozyten
 Monozyten

Ein kleines Blutbild wird in aller Regel gemacht, um zu sehen ob man eventuell eine Anämie (Blutarmut) feststellen kann, hier wäre der Hämoglobinwert auffällig unter der Norm.

Auch kann man feststellen, ob man einen Hinweis auf einen bakteriellen Infekt hat, hier wäre der Wert der Leukozyten im oberen Normbereich, bzw. darüber. In letzterem Fall veranlasst der Arzt in aller Regel eine Aufteilung des Blutbildes (das große Blutbild), die oben aufgeführten Werte werden dann zusätzlich untersucht.

Sollten die Lymphozyten erniedrigt sein und die neutrophilen Granulozyten erhöht, so sprechen die Mediziner im Zusammenhang mit einer Leukozytose (erhöhte Leukozyten) von einer „Linksverschiebung im Differentialblutbild“, dies bedeutet für den Patienten, dass ein bakterieller Infekt vorliegt und man ein Antibiotikum benötigt.

Liegen die Blutwerte genau anders herum – so spricht man von einem viralem Infekt. Der bekannteste und zum Glück seltene ist die Virusgrippe (Influenza). Ein Antibiotikum würde in diesem Fall nichts gegen eine Erkrankung helfen können, weil dieses gegen Bakterien eingesetzt wird, aber gegen Viren nicht wirksam ist.

Normwerte für Blutwerte sind nicht genau bekannt zu geben, da die unterschiedlichsten Labore jeweils mit ihren eigenen Systemen arbeiten. Jedes Untersuchungs-Kit für Blutwerte hat dementsprechend andere Normwerte, so kann es sein, dass das eine Labor einen Normwert für Hämoglobin für Frauen von 10 – 13 mg/dl ausweist, während ein anderes Labor (vielleicht sogar in der selben Stadt) einen Normwert von 12 – 15 mg/dl ausgibt. Auch wird bezüglich Blutwerte zwischen mg/dl und mmol/l unterschieden. Das sind also Angaben in Milligramm je Deziliter oder Millimol pro Liter. Je nachdem, welche Blutwerte abgenommen wurden, werden unterschiedliche Einheiten verwendet.

Dieser Artikel wurde von einer medizinischen Fachkraft aus dem Bereich Blutspende erstellt.
Bitte lassen Sie sich zu genaueren Informationen oder wenn Beschwerden auftreten, von Ihrem Arzt beraten und untersuchen. Unsere hier angebotenen Themenschwerpunkte sind persönliche Meinungen der Spezialisten und ersetzen keinesfalls den Arztbesuch. Vielen Dank!

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