Quelle: Handelsblatt: Wer nicht riestert ist schlecht beraten

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179.721, 27-04-2007, 812 (Auszug)

Wer nicht riestert, ist schlecht beraten

Durch Zulagen und Steuerboni bietet die staatliche geförderte Vorsorgevariante konkurrenzlos hohe Renditen: Irrtum, Riester-Beiträge müssten unabdingbar aus laufendem Einkommen fließen. Das Geld kann natürlich auch von Geldern, die auf dem Sparkonto liegen, bespart werden. Die Zinsrechnung, die sich dafür ergibt, ist unschlagbar. Statt das Geld für Minizinsen auf dem Sparkonto liegen zu lassen, beläuft sich allein schon die staatliche Zulage auf 114 Euro pro Jahr für Alleinstehende.

Weitere Informationen bitte gründlich lesen, unverbindliche und kostenfreie Beratung bei mir, Heike Stopp, Team Riester Spezialisten Zwickau. Wir beraten auch zu allen anderen Fragen der Altersvorsorge, wie Rürup oder betriebliche Altersvorsorge. Terminvereinbarung unter: 03771 554366, Heike Stopp, Texterstellung, Consulting und Coaching.

Dabei geistert in den Köpfen der Menschen noch ein weit verbreiteter Irrtum: Ich habe ja das ganze Leben hineinbezahlt, also steht mir die gesetzliche Rente auch zu! Diese Überlegungen haben fatale Folgen, denn die Rente funktioniert nach dem Solidaritätsprinzip. Das bedeutet, dass der heutige Arbeiter für den HEUTIGEN Rentner die Rente erwirtschaftet und nicht in einen Topf mit seinem eigenen Namen einzahlt (wie z. B. bei der Lebensversicherung). Folge: Er kommt für die heutigen Rentner auf, aber nicht für seine spätere Altersvorsorge aus der gesetzlichen Rente.

Die Jahrgänge zwischen 1965 und 1980 brachten viele Kinder und damit später viele potentielle Rentner. Diese sorgen zurzeit als Arbeitnehmer für die heutigen Rentner, sofern sie eine Arbeitsstelle haben bzw. gesetzlich rentenversichert sind. Damals hatten die Eltern noch jeder mindestens 2 Kinder und 4, 5 und mehr Kinder waren keine Seltenheit in einer Familie. Das Verhältnis von Arbeitnehmer zu Rentner ist heute 1-2 zu 1.

Da aber die heute über 20- bis Ende 40-Jährigen ihrerseits durch Pillenknick, Legalisierung der Abtreibung und bewusste Entscheidung gegen viel Nachwuchs mit 0 bis 2 Kindern vergleichsweise wenig für ihre eigene gesetzliche Rente getan haben, wird es etwa 2025 bis 2030, wenn viele davon in Rente gehen nicht mehr genügend Nachwuchs geben, der die Rente verdient. Hinzu kommt, dass dieser Nachwuchs vielleicht keine Arbeit mehr findet oder ins Ausland geht, um zu arbeiten, da hier der Arbeitsmarkt weitgehend abgedeckt ist. Steuerlast und Lebenshaltungskosten erschweren das Leben in Deutschland. So kommt um 2030 nur noch etwa 1/2 Arbeitnehmer auf mindestens 1 Rentner. Das heißt, 2 Arbeitnehmer müssen mit ihren Rentenversicherungsbeiträgen in die gesetzliche Rente (die vom Bruttolohn abgeht), einem Rentner seinen Lebensunterhalt sichern. Ein Unding!

Dabei wurden eine enorme Steigerung der Arbeitslosigkeit sowie die Inflation, derzeit bei etwa 6 % noch gar nicht eingerechnet. Erhält man heute einen Rentenbescheid, auf dem 1000 Euro monatliche gesetzliche Rente in 2037 stehen, so sollte man auf jeden Fall auf das Kleingedruckte achten.

Was nämlich kaum jemand weiß: 2005 wurden die Rentengesetze angepasst und dies zu Ungunsten zukünftiger Rentner! Dabei wurde u. a. beschlossen, das die oben erwähnten geburtenstarken Jahrgänge (1965 bis 1980) per Rentennachhaltigkeitsgesetz verpflichtet sind, eine „Sonderabgabe“ zu leisten. Wie hoch diese genau ist, können wir anhand von Unterlagen gern unverbindlich ausrechnen.

Auf jeden Fall, wenn man die Steuern noch von der Rente abzieht, die ab 2009 berappt werden müssen (Rentengesetzänderung 2005) und die Abgabe nach Rentennachhaltigkeitsgesetz und die Inflation noch berücksichtigt, dann liegt die auf 1000 Euro ausgewiesene Rente bei sage und schreibe noch etwa 250 bis 300 Euro. Und wer kann davon schon leben? Auf was muss man da alles verzichten?! Deshalb ist jeder gut beraten, der es, wenn auch nur mit kleinem Geld schafft, wenigstens eine Grundsicherung durch die Riester Rente zu betreiben. Dadurch kann zumindest ein kleiner Teil dieser Lücke zwischen dem heutigen Einkommen und den nur noch etwa 20 % im Alter abgefangen werden. Und Hand aufs Herz: Wer verzichtet denn schon gerne auf staatliche Fördermittel und Steuerersparnisse, die ihm zustehen?

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